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Biografie Richard Paul Lohse

1902
Geboren am 13. September in Zürich

1917
Erste realistische Bilder

1918
Lehre als Reklamezeichner bei Max Dalang (bis 1922);
Unterricht an der Kunstgewerbeschule Zürich bei Ernst Keller

1922
Anstellung im Reklameatelier Max Dalang AG (bis 1930), dort u.a. Bekanntschaft mit Hans Neuburg und Anton Stankowski

1925
Stilleben, Landschaften, kubistische Versuche

1930
Selbständiger Grafiker (1931–1934 Ateliergemeinschaft mit dem früheren Dalang-Mitarbeiter Hans Trommer)

1933
Politische Unterstützung von Emigranten;
illegale politische Tätigkeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges;
Mitbegründer des Verbandes unabhängiger Graphiker;
erste grafische Arbeiten für den Gartenarchitekten Walter Mertens (bis 1944)

1934
Atelier und Wohnung im Zett-Haus, gemeinsam mit der Künstlerin und Galeristin Irmgard Burchard;
Mitglied der Schweizer Gruppe Freunde des Neuen Bauens

1935
Kurvaturen

1936
Heirat mit Irmgard Burchard (geboren 1908 in Zürich, gestorben 1964 in Kairo);
Beteiligung an der Ausstellung "Zeitprobleme in der Schweizer Malerei und Plastik", Kunsthaus Zürich

1937
Zusammen mit Leo Leuppi Begründer und 2. Vorstandsmitglied der "Allianz, Vereinigung moderner Schweizer Künstler";
Konstruktionen

1938
Mitarbeit an der von Irmgard Burchard initiierten Ausstellung "Twentieth Century German Art", New Burlington Galleries, London;
Einrichtung einer Grafikausstellung deutscher und russischer Konstruktivisten in Zürich;
Beginn der grafischen Arbeit für die Büchergilde Gutenberg, Zürich (bis 1954)

1939
Scheidung von Irmgard Burchard;
Mitarbeit an der Landesausstellung "Landi", Zürich;
Beginn der grafischen Arbeit für den Turbinenhersteller Escher Wyss (bis 1969)

1940
Mai: Vernichtung von politischem Material und Gebrauchsgrafik;
Ideenzeichnungen von diagonalen, vertikalen und horizontalen Strukturen;
Mitherausgabe und Gestaltung des Buches Almanach neuer Kunst in der Schweiz

1942
Heirat mit Ida Alis Dürner (geboren 1907 in Uttwil, gestorben 1989 in Zürich);
Im Sommer reist Ida Alis zur Unterstützung von Verfolgten ins Lager Gurs (Frankreich);
Mitglied des Schweizerischen Werkbundes (SWB);
Entwicklung standardisierter Bildmittel: additive vertikale Reihen, objektive Rhythmik, serielle Struktursystematik, Farbmengengleichheit;
Teilnahme an der "Allianz"-Ausstellung, Kunsthaus Zürich

1943
Beginn der Modularen und Seriellen Ordnungen

1944
Geburt der Tochter Johanna;
Mitarbeit an den Publikationen abstrakt/konkret und Plan;
Beteiligung an der Ausstellung "Konkrete Kunst" in der Kunsthalle Basel

1946
Gruppenthematik;
Buchgestaltung für Carola Giedion-Welcker, Poètes à l'Ecart – Anthologie der Abseitigen

1947
Organisation der Ausstellung "Konkrete, Abstrakte, Surrealistische Kunst in der Schweiz" im Kunstmuseum St. Gallen mit Leo Leuppi;
Beteiligung an der Ausstellung "arte astratta e concreta" im Palazzo Exreale, Milano;
Gestaltung und Redaktionstätigkeit für die Architekturzeitschrift Bauen+Wohnen (bis 1956);
Beginn der grafischen Arbeit für Wohnbedarf (bis 1968)

1948
Organisation der Schweizer Sektion des Salon des Réalités Nouvelles, Paris (auch 1950);
Beteiligung an der Ausstellung "Tendances de l'art abstrait" in der Galerie Denise René, Paris;
Didaktisches Konzept für die ETH Zürich: Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Architektur;

1949
Preis für Schweizer Malerei;
Teilnahme am CIAM-Kongress, Bergamo

1951
Mit Sigfried Giedion Organisation der Schweizer Sektion bei der "International Water Color Exhibition", Brooklyn, New York
Teilnahme an der 1. Biennale, São Paulo;
Buchgestaltung für Sigfried Giedion, CIAM – A Decade of New Architecture;
auf der 9. Triennale, Milano wird die Zeitschrift Bauen+Wohnen mit dem "Compasso d'Oro" ausgezeichnet

1952
"Weltausstellung der Photographie", Luzern: thematische und grafische Gestaltung der Abteilungen Kunst und Photographie und Architektur und Photographie

1953
Buch Neue Ausstellungsgestaltung;
Mitarbeit an der Zeitschrift spirale

1954
Gründungsmitglied der Künstler- und Architektenvereinigung espace, groupe suisse;
leitende Tätigkeit in verschiedenen Funktionen des SWB (bis 1966)

1957
Wandbild Drei gleiche Themen in fünf Farben für den Schweizer Pavillon auf der 11. Triennale, Milano, Architekt Alfred Roth (heute in der ETH Zürich);
erste Einzelausstellung im Club Bel Etage, Zürich

1958
Zusammen mit Josef Müller-Brockmann, Hans Neuburg und Carlo L. Vivarelli Herausgeber und Redaktor der Zeitschrift Neue Grafik, Olten (bis 1965)

1959
Herausgeber der Monografie Friedrich Vordemberge-Gildewart anlässlich dessen 60. Geburtstages

1960
Monografische Ausstellung im Kunstverein Ulm

1961
Monografische Ausstellung im Stedelijk Museum, Amsterdam

1962
Mitglied der Ausstellungskommission des Kunsthauses Zürich (bis 1970)

1964
Wandbild Horizontalrhythmus von zwei Themen, Siedlung Wier, Ebnat-Kappel, Architekt Thomas Schmid

1965
Repräsentiert die Schweiz auf der 8. Biennale, São Paulo

1967
Wandgestaltung Vier Drehtüren in der Pausenhalle, Schulhaus Paradies-Lenggis, Jona-Rapperswil, Architekt Kurt Federer (Erweiterung um vier Drehtüren 1971)

1968
Vertreten bei der 4. documenta, Kassel

1969
Mitarbeit beim Aufbau der Sammlung McCrory Corporation, New York (bis 1975)

1971
Sikkens-Preis der Niederlande;
Ausstellung im Moderna Museet, Stockholm

1972
Repräsentiert die Schweiz an der 36. Biennale, Venezia

1973
Kunstpreis der Stadt Zürich; mit dem Preisgeld von 12'000 SFr. erwirbt Lohse Arbeiten von 13 jüngeren Schweizer Konstruktiven, die er dem Kunsthaus Zürich übergibt;
Monografie Richard Paul Lohse, Verlag DuMont, Köln

1975
Appell an André Malraux, französischer Kulturminister, zwecks Wiederherstellung der Villa Savoie von Le Corbusier (mit dem SWB und dem Bund Schweizer Architekten BSA);
Ausstellung "Modulare und Serielle Ordnungen" in der Kunsthalle Düsseldorf (1976 im Kunsthaus Zürich)

1977
Preis der "World Print Competition", San Francisco;
Ehrenmitglied des Arbeitskreises für systematisch-konstruktive Kunst in Gorinchem (NL)

1978
Ausstellung "9 Kwadrate", Van Abbemuseum, Eindhoven (NL)

1982
Teilnahme an der documenta 7, Kassel mit Seriellen Reihenthemen in 18 Farben A, B und C;
Wandgestaltung Farbkomplementäre Reihen im Lesesaal des Staatsarchivs des Kantons Zürich, Architekten Jakob Schilling, Claudia Bersin;
Ehrung der Stadt Zürich zum 80. Geburtstag

1983
Appell an Jack Lang, französischer Kulturminister, zur Wiederherstellung der Aubette, Strasbourg

1986
Einzelausstellung in der Secession Wien und Ehrenmitglied der Secession

1987
Commandeur de l'Ordre des Arts et des Lettres de la République Française, Ernennung durch den Kulturminister Jack Lang;
Ehrung der Stadt Zürich zum 85. Geburtstag;
Gründung der Richard Paul Lohse-Stiftung

1988
Gemälde Grenoble 1788, Hommage an den 200. Jahrestag der französischen Revolution in Grenoble, Auftrag des französischen Staates;
Retrospektive im Musée de Grenoble;
gestorben am 16. September in Zürich

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